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Drucken 15-10-2020 | Pandemie

Viele Köche verderben den Brei

Kerken, den 15. Oktober 2020 - Man könnte auch ein anderes Sprichwort bemühen: Der Berg kreiste - und gebar eine Maus. Gemeint ist die gestrige Fürstentümer-Versammlung im Kanzleramt, respektive die Ergebnisse derselben. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob man in diesem Fall von Ergebnissen reden sollte. Aus meiner persönlichen Sicht gibt es nur ein Ergebnis, über das nur nicht gesprochen wird: über die Notwendigkeit, die föderalen Strukturen den heutigen und künftigen Anforderungen anzupassen. Dieses Thema muss endlich in die öffentliche Diskussion.

Aber zunächst zur Runde im Kanzleramt: Klarheit und Sicherheit für die Bürger sollte sie bringen. Herausgekommen ist das Gegenteil, weil einige Fürsten wie immer aus der Reihe tanzten und die wirklich wichtige Entscheidung vertagt wurde.

Dass unter dieser Vertagung eine ganze Branche leiden muss, scheint nicht weiter von Belang zu sein. 

Beherbergungsverbot - allein schon diese Bezeichnung klingt wie eine Abstrafung. Wie kann es sein, dass einem für Familie und Mitarbeiter/-innen verantwortlichen Unternehmer/-in verboten wird seiner Arbeit und der Sicherung seiner Existenz  nachzugehen. Wenn es dafür einen höherwertigen Grund gäbe, könnte man es verstehen. Doch einen solchen Grund gibt es nicht. Wer die Nutzung einer Unterkunft begehrt, möge ein aktuelles Attest vorlegen, gleich woher er kommt und gleich aus welchem Grund. Ich könnte eine Reihe von Gründen nennen, welche, auch gesellschaftlichen Gründe, gegen ein solches undifferenziertes Verbot sprechen. Dass man als Regierung durch, dem Bürger gegenüber nicht erklärbaren Gründen, seine eigene Glaubwürdigkeit und sein Vertrauen aufs Spiel setzt, ist nur einer davon. 

(Red. gastronomie.de Dipl.-Betrw. Rainer Willing)