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Drucken 26-11-2021 | Pandemie

Der Corona-Irrtum

Kerken 26. November 2021
Ob China-Virus nach Ansicht Donald Trump oder das britische Virus nach Ansicht unserer Medien oder aktuell das Afrikanische Virus mit einer Vielzahl an gefährlichen Mutanten, sie suggerieren gemeinsam, dass das Corona-Virus sich von dort ausbreite. Deshalb müssen Grenzen geschlossen werden.

Diese Reaktion kann man verstehen, sie mag verzögernd wirken. Wenn man jedoch glaubt mit Abschottung die Weiterverbreitung zu verhindern, dann ist es ein Trugschluss, denn  die Mutanten sind schon da. Wir haben im Sommer 2020 nach dem Schock des 1. Lockdown die Hände in den Schoss gelegt und wertvolle Zeit verloren. Abschottung und Reisewarnungen mal hier mal dort und fallende Inzidenzen verführen Politik und Bevölkerung zu glauben, dass Alles nur noch eine Frage der Zeit und der Impfquote sei. 
Völlig aus der Luft gegriffene Prophezeiungen, wie von Wirtschaftsminister Peter Altmaier über seine BIP-Erwartungen für 2021, die er wenig später nach vorliegenden enttäuschenden Konjunkturdaten deutlich zurücknehmen muss, sind ebenfalls nicht geeignet in der Bevölkerung die notwendige Sensibilität für die gefährliche Lage zu entwickeln. Warum dann noch impfen, wenn man ohnehin Angst vor dem Piks hat? 

Es ist nicht Aufgabe der Politik die Zukunft schön zu reden, sondern die Zeit für aktive Strategien zu nutzen, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Warum? - Weil jeder Zeitverlust dem Virus Gelegenheit gibt neue und gefährlichere Mutanten herauszubilden. Dabei "lernt" das Virus in der Auseinandersetzung mit den Antikörpern kontinuierlich hinzu mit der Folge, dass seine Strategien immer komplexer und damit gefährlicher werden. Impfungen müssen in diesem Wettlauf mithalten können. Ich halte es für fast unmöglich, dass der Mensch diesen Wettlauf gewinnen kann, wenn er sein Immunsystem nicht entscheidend stärkt, statt es zu schwächen.

Die Politik muss die Wissenschaft auffordern Vorschläge zu unterbreiten, die geeignet sind unser Immunsystem nicht mehr selbst zu schädigen, (zu hoher Konsum an Antibiotika z.B.), sondern es zu stärken. Gemeinsam mit Impfungen (= möglichst schnelle Weiterentwicklung der Impfstoffe) sollte es gelingen, die Pandemie zu überwinden. Doch noch einmal: Impfungen sind wichtig und das einzige Mittel die Ausbreitung zu verlangsamen, aber allein durch Impfungen werden wir den Wettlauf nicht gewinnen können.

Wenn sich die Ampel jetzt noch 10 Tage Zeit lassen will, um über eine Impfpflicht nachzudenken, dann ist dies das denkbar schlechteste Signal einer neuen Regierung und
allenfalls geeignet weiteren Frust in der Bevölkerung zu erzeugen.
(Kommentar unseres Redakteur Dipl.-Betrw. Rainer Willing)