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Drucken 02-01-2022 | Pandemie

Lage des bayerischen Gastgewerbes zum Jahreswechsel

Inselkammer: „Omikron hat über Silvester eine extreme Storno-Welle verursacht, zugleich fehlen Planungssicherheit und Perspektiven“ / Geppert: „Wenn rund ein Drittel ihre Lage als „mehr denn je existenzbedrohend“ ansehen, ist dies ein deutlicher Hilferuf, bei den Wirtschaftshilfen nicht nachzulassen, sondern sogar gezielte Verbesserungen vorzunehmen“
 
(München) „Allein die Diskussion über Omikron hat über Silvester eine extreme Storno-Welle verursacht, zugleich fehlen der Branche Planungssicherheit und Perspektiven für das neue Jahr“, so fasst Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zusammen und ergänzt: „Die Buchungslage sieht für das gesamte erste Quartal sehr schlecht aus.“

Die Befragung von über 1.000 DEHOGA Bayern-Mitgliedsbetrieben ergab, dass es zum Jahreswechsel in 91 Prozent aller befragten Betriebe coronabedingte Stornierungen gab. Hierbei wurden in diesen Betrieben nahezu zwei Drittel aller reservierten Silvesteressen und Zusammenkünfte, konkret 62 Prozent, wieder abgesagt.

Ähnlich hoch fallen die Zahlen im Beherbergungsbereich aus: Hier gaben über 92 Prozent aller Hoteliers an, dass es zu coronabedingten Absagen von Übernachtungen im Betrieb gekommen sei, dabei wurden insgesamt 59 Prozent aller geplanten Übernachtungen storniert. Werden die Ergebnisse differenziert nach Betriebstypen betrachtet, wurden in Business- und Tagungshotels 67 Prozent der bereits gebuchten Übernachtungen coronabedingt storniert, in Ferienhotels für einfache und mittlere Ansprüche, also dem 1- bzw. 2-Sternesegment, lag der Anteil bei 62 Prozent, in Ferienhotels für gehobene Ansprüche, dem 3-Sternesegment, bei 58 Prozent und bei Ferienhotels für hohe und höchste Ansprüche, d.h. dem 4- bzw. 5-Sternesegment, bei 48 Prozent.

Von allen Befragten gaben 88 Prozent an, dass die aktuelle Diskussion um die neue Virusvariante Omikron ein Faktor für die Stornierungen sei. Auf die Frage, welche Auswirkungen die Diskussion um Omikron für den Betrieb derzeit habe, wählten 68 Prozent die Antwort „Eine große. Seit der Diskussion um Omikron wächst die Verunsicherung bei Gästen und Mitarbeitern gleichermaßen“. 29 Prozent hingegen gaben an, dass „die Lage so oder so angespannt“ sei und Omikron wenig Auswirkungen habe. Lediglich 2 Prozent gaben an „Keine. Bei mir sieht die Lage gar nicht schlecht aus“.

Der Blick ins neue Jahr schwankt zwischen Verzweiflung, Unsicherheit aber auch Zuversicht: Während bei der Frage „Wie blicken Sie ins neue Jahr?“ nur 7 Prozent sagten „Gut. Ich bin zuversichtlich, dass es nur besser werden kann“, wählten 64 Prozent die Antwort „Mit gemischten Gefühlen. Mir fehlt die Planungssicherheit. Eine Aussage zum neuen Jahr lässt sich nur schwer treffen“, 30 Prozent gaben an „Ich habe wenig Hoffnung. Die Lage ist mehr denn je existenzbedrohend“.

„Die Umfrageergebnisse spiegeln ein realistisches Bild der Lage von Bayerns Hoteliers und Gastronomen wider“, so DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert, „und wenn rund ein Drittel ihre Lage als „mehr denn je existenzbedrohend“ ansehen, ist dies ein deutlicher Hilferuf an die Politik, bei den Wirtschaftshilfen jetzt nicht nachzulassen, sondern sogar gezielte Verbesserungen vorzunehmen. Insbesondere bei der Überbrückungshilfe IV, die ab heute gilt, darf die Unterstützung nicht verschlechtert werden. Der Eigenkapitalzuschuss muss auf 50 Prozent erhöht statt gesenkt werden, die Erstattung der Fixkosten darf nicht auf 90 Prozent gesenkt, sondern muss weiter bei 100 Prozent sein und auch beim Kurzarbeitergeld müssen weiterhin 100 Prozent der Sozialversicherungsbeiträger übernommen werden anstatt 50 Prozent.“

– Ende der Pressemitteilung –

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