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Drucken 17-07-2022 | Pandemie

Gastgewerbe weiter im Pandemie-Fokus

Kerken, den 17. Juli 2022 - In diesen Zeiten im Gastgewerbe unternehmerisch tätig zu sein ist Alles Andere als befriedigend. Der Hauptgrund: es ist für die gesamte Branche keine Entlastung in Sicht. Weder kurz, noch mittelfristig. Und langfristig? Was wird in 5 Jahren sein?

Die Chancen, dass es noch schlimmer wird sind latent vorhanden: durch Krieg und weltumspannende Armut wird der Finanzbedarf in den Wohlstandsländern immer größer. Teuerungen und wachsender Kostendruck führen zu immens anwachsenden Verschuldungen der öffentlichen Haushalte. Die Einschränkungen der Privathaushalte werden immer größer. Starke Kaufkraftverluste führen zu Unmut und gesellschaftliche Verwerfungen drohen.

Es sind weniger die autoritären Systeme, die die Weltpolitik in Atem halten. Es sind die negativen Folgen der Globalisierung, die insbesondere darin zu sehen sind, dass die Physis der Menschen der direkten Zusammenarbeit über Kontinente und Lebensräume hinweg nicht gewachsen ist.
Briten, Spanier und Portugiesen, erste Besiedler Süd- und Nordamerikas und Asiens schleppten in die neuen Lebensräume unwissentlich Krankheiten ein, denen die Immunsysteme der Einheimischen nicht gewachsen waren. Die Folge waren Epidemien, die fast die gesamte einheimische Bevölkerung auslöschten.

Im Prinzip hat sich daran nichts geändert. Auch heute stellen problematische Lebensverhältnisse in Afrika und Asien Ansteckungsherde dar, an die sich die einheimischen Immunsysteme gewöhnt haben, nicht aber die Immunsysteme der tourismus-süchtigen Europäer. Es ist noch nicht lange her, dass vor Reisen in andere Kontinente bestimmte Impfungen erforderlich waren.

Je mehr sich die Bevölkerungen der Kontinente vermischen - und dies ist mit fortschreitender Globalisierung unausweichlich - desto stabiler werden die Immunsysteme gegenüber fremden Eindringlingen.

Ich rede hier nicht einer Anti-Globalisierung das Wort. Die Globalisierung ist ein nicht aufzuhaltendes Stadium in der Menschheitsentwicklung. Sie bietet die Chance nach einer Phase der Irritation, in der wir uns derzeit befinden, auf ein friedliches Miteinander über nationale und kontinentale Grenzen hinweg.

Da wir hier nicht über kurzlebige Zyklen, sondern über langandauernde Anpassungszeiten sprechen, wird es die Menschheit noch auf sehr sehr lange Zeit mit Pandemien zu tun haben. Besonders betroffen sind die Menschen, die in kontaktintensiven Dienstleistungsbranchen beschäftigt sind.
Dazu zählt auch das Gastgewerbe. Und weil das so ist, sind wir alle aufgerufen mit viel Innovationskraft und Gespür für vorausschauende Fürsorge für sich, seine Beschäftigten und Kunden/Gäste, Freunde und Verwandten jene Umgangsformen zu suchen und zu finden, die geeignet sind Ansteckungen zu reduzieren.

Kurzfristig ist das keine Perspektive für die heute Lebenden. Uns muss es darauf ankommen, im Gespür und der Erkenntnis von Gefahrensituationen freiwillig und ohne den Gesetzgeber die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Leider beweist uns der Gesetzgeber in diesen Tagen, wie wenig Verlass auf seine Expertise und seine Kompetenzen ist.

Während der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einer vierten Impfung auch für unter Siebzigjährige rät, widerspricht die STIKO an dieser Stelle. Derartige Mehrstimmigkeit ist nicht geeignet, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.

Wie schon in meiner Stellungnahme zur Impfpflicht am 8.April 2022 angesprochen, werde auch ich mich keiner vierten Impfung unterziehen.

(Persönliche Stellungnahme unseres Redakteurs Dipl.-Betrw. Rainer Willing)