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Drucken 09-10-2022 | Theken-Themen

Rast die Menscheit auf ihre Vernichtung zu?

Wenn man die Welt dieser Tage aufmerksam beobachtet, Parallelen zur Vergangenheit erkennt (und zwar über seinen eigenen Lebenshorizont hinaus) und Ursachenforschung betreibt, dann kann man Schlüsse auf die Zukunft ziehen. Warum aber ist diese Fähigkeit bei unseren Politikern nur spärlich vorhanden. 
Was so einfach klingt, ist offensichtlich deshalb schwer, weil die Teilnahme an einer zielführenden Diskussion zeitintensive Beschäftigung mit der Vergangenheit voraussetzt. Wer glaubt darauf verzichten zu können, erfaßt das Thema bzw. das Problem in seiner Gänze nicht. Beispiel: Ukraine-Russland-Krieg. Hier muss man mindestens bis zum Beginn des 2. Weltkrieges zurückgehen. Ursachenforschung in diesem Zusammenhang heißt sich auf die Frage zu konzentrieren, warum zwischen Russen und Ukrainern ein derart tiefer Hass entstehen konnte. 

Schnell wird man feststellen, dass der gesamte eurasische Raum geprägt ist von ethnischen Vermischungen und im Grunde kein Land in seinen heutigen willkürlichen Grenzen eine einheitliche homogene Bevölkerungsmehrheit besitzt. Die Tatsache, dass Minderheiten stets aufbegehren und Mehrheiten stets ihre Dominanz unter Beweis stellen wollen, ist kein Problem unserer heutigen Zeit, sondern immanent in allen Gesellschaften der Erde vorhanden.

Es ist in den Genen sozusagen verankert.

Nur Bildung und eine humanistische Einstellung, eine durch die Globalisierung zwangsläufig notwendige Vermischung der Gesellschaften, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. Leider stehen wir nur am Anfang dieser Erkenntnis. Und vielleicht bedarf es tatsächlich eines Atomkrieges, um die Menschen zur Vernunft zu bringen.

Diesen können wir nur vermeiden, wenn wir die Einsicht gewinnen, dass Vielfalt den Ausgangspunkt zu einer Höherentwicklung der Menschheit darstellt und Abgrenzung und Feindbilder der falsche Weg sind.

Ein Kommentar unseres Redakteurs Rainer Willing