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Drucken 08-11-2019 | Getränke-Informationen

Pionierleistung Lagenklassifikation - Weingut Dr. Bürklin-Wolf seit 25 Jahren in der Vorreiterrolle



WACHENHEIM –Als Bettina Bürklin-von Guradze 1990 gemeinsam mit ihrem Mann Christian von Guradze die Verantwortung für das Familienunternehmen übernahm, war das Thema Lagenklassifikation in Deutschland so gut wie inexistent. Es war die Zeit, in der Lagen nahezu jedes Etikett in Deutschland schmückten, vom Eiswein bis zum Liter. Das Potenzial insbesondere hochwertiger Lagen blieb meist ungeachtet und ging in der großen Masse unter. Dass darin keine rosige Zukunft liegen konnte, wurde beiden schnell klar. Schlussendlich war es der Fund von Katasterkarten aus dem frühen 19. Jahrhundert, der sie überzeugte und bestärkte, für Dr. Bürklin-Wolf eine eigene Qualitätspyramide zu entwickeln. Sie nahmen damit eine wichtige Vorreiterrolle ein.

Manchmal lohnt es sich, selbst für ein in die Zukunft gewandtes Weingut, in den Rückspiegel zu schauen. So geht es dieses Jahr auch Bettina Bürklin-von Guradze. Als sie 1990, nach Ausbildung und Studium in Geisenheim, nach Hause ins elterliche Weingut kam, waren die Zeiten für deutsche Weine wahrlich nicht rosig. „Zu viele Rebsorten, zu viele Literweine – natürlich gab es auch Spitze, aber diese Spitze war recht vage definiert," erinnert sich Bettina Bürklin-von Guradze heute an die schwierige Ausgangssituation. „Alle Weine waren damals sogenannte Lagenweine, wenig unterscheidbar und das zu einer Zeit, als die Weinwelt alles andere wollte als deutsche Weine. Nüchtern betrachtet gab es für uns nur einen Weg und den beschreiten wir bis heute ohne Umschweife: kompromisslose Qualität auf der Basis einer stringenten Klassifikation unserer großartigen Lagen entlang der Mittelhaardt. Kurz gesagt: eine komplette Kehrtwende, für die wir anfangs belächelt wurden, das wissen wir sehr wohl," so die Pfälzerin.

Der Fund alter Katasterkarten aus dem Jahr 1828, also der Zeit der königlich-bayerischen Regierung, machte es möglich, eine Lagenklassifikation entlang der Mittelhaardt zu  erstellen, die den Weg des Spitzenrieslings in eine erfolgreiche Zukunft ebnen sollte. Eingebunden in ein vierstufiges Klassifikationsmodell in Anlehnung an das burgundische
System der Lagenklassifizierung begann Bettina Bürklin-von Guradze ab dem Jahrgang 1994, Rieslinge wieder zu erkennbaren Solitären ihres Terroirs werden zu lassen. Aus der
Spitzenlage Reiterpfad wurde in diesem Jahr der erste Grand Cru geerntet. Ziel war es, den hohen Qualitätsanspruch und die schmeckbare Herkunft vom Gutsriesling über die Ortsweine und die Premiers Crus bis hin zu den Grands Crus abzubilden. 

Dies ist gelungen. Erst durch die Klassifizierung rückten traditionsreiche Spitzenlagen wieder in den angemessenen Fokus. Namen wie Kirchenstück, Jesuitengarten, Ungeheuer, Pechstein und Reiterpfad standen nicht mehr nur für undifferenzierten Pfälzer Riesling, sondern sind heute dank dieser Pionierleistung Inbegriff für wahrhaft große Rieslinge.

An oberster Stelle der Bürklinschen Qualitätspyramide stehen seit 1994 die - Rieslinge, die Grands Crus. Man entschied sich damals für die Anlehnung an die französische Terminologie – nicht zuletzt, weil es keine etablierten Begriffe in Deutschland gab. kennzeichnet die absoluten Spitzenqualitäten und -lagen: Kirchenstück, Jesuitengarten, Pechstein, Ungeheuer, Hohenmorgen, Kalkofen, Langenmorgen, die Monopollage Gaisböhl und Reiterpfad. Die von Dr. Bürklin-Wolf sind allesamt Charaktere mit großem Alterungspotenzial. Sie werden spontan vergoren und ausschließlich im alten Holzfass ausgebaut. 

Auf sie folgen die -Rieslinge, die Premiers Crus: Gerümpel, die Monopollage Rechbächel, Goldbächel, Böhlig, Altenburg und Hoheburg. Auf faszinierende Weise vereinen sie den individuellen Ausdruck des jeweiligen Terroirs perfekt mit den Charaktermerkmalen der Region. Die werden wie die ebenfalls im alten Holzfass ausgebaut und spontan vergoren. 

Eine Stufe darunter finden sich vier markante Ortsrieslinge, Wachenheimer, Ruppertsberger, Forster und Deidesheimer. Dies sind Weine, die ebenfalls aus klassifizierten Lagen bzw. aus Junganlagen oder Vorlesen klassifizierter Lagen stammen. Alle vier sind extrem charakteristisch für den jeweiligen Ort und unterscheiden sich eindeutig in Aromen und Geschmacksmerkmalen. 

Die Basis der Klassifikation bildet dann der Gutsriesling, eine Cuvée aus Rieslinglagen aller vier Ortschaften der Mittelhaardt, in denen Trauben des Weingutes wachsen.

„Die Rückbesinnung auf den Begriff Terroir ist für uns nicht einfach ein Lippenbekenntnis," so Bettina Bürklin-von Guradze. Sie sieht darin vielmehr den Ausdruck des Respekts für den eigenen Boden und dessen ureigenen Charakter, der sich durch die Einführung der Biodynamie für die gesamte Bürklinsche Rebfläche im Jahr 2005 noch sehr viel eindeutiger für sie zeigt. Darin liegt auch die große Motivation für das junge und engagierte Team, das die visionäre Winzerin seit einigen Jahren umgibt. „Bei Bürklin zu arbeiten ist absolut etwas Besonderes," meint der aus Italien stammende Kellermeister Nicola Libelli, „wir sind nicht nur ein tolles Team. Die größte Motivation ist für uns alle, dass wir keine Mainstream-Weine machen. Biodynamisch mit einer so klaren Klassifikation zu arbeiten, ist einfach großartig und ein genialer Leitfaden. Und ich bin davon überzeugt, dass unsere Rieslinge dadurch eine Langlebigkeit erreichen, wie sie von echten Kennern gerade auch bei Weißweinen gesucht und gefordert wird. Darin liegt der feine Unterschied zwischen guten und großen deutschen Weinen."

Der Meilenstein der Klassifikation von 1994 hat in der Geschichte des Weingutes Dr. Bürklin-Wolf alles verändert und massiv dazu beigetragen, andere Güter für dieses Thema
zu begeistern. Deshalb steht sie im 25. Jubiläumsjahr im Mittelpunkt des Pfälzer Weingutes, ganz besonders natürlich der Reiterpfad als erster von Dr. BürklinWolf. Bettina Bürklin-von Guradze und Geschäftsführer Steffen Brahner haben sich dafür etwas Besonderes überlegt und tief in die Schatzkammer des Hauses gegriffen: Sieben ausgewählte Jahrgänge Reiterpfad in einer handgefertigten Nussbaumkiste bilden die streng limitierte Reiterpfad -Jubiläumsvertikale. „Gerade mit gereiften Reiterpfad , einer der wertvollsten und traditionsreichsten Weinbergslagen entlang der Mittelhaardt, begeistern wir Weinliebhaber in aller Welt. Er steht sinnbildlich für die Faszination der Reife", kommt Steffen Brahner regelrecht ins Schwärmen.
November 2019

Dr. Bürklin-Wolf
erzeugt trockene Spitzenrieslinge aus den wertvollsten Lagen Deutschlands

Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf in Wachenheim an der Weinstraße, dessen Tradition bis ins Jahr 1597 zurückreicht, ist eines der größten und bedeutendsten Weingüter  Deutschlands. Auf einer Fläche von 86 Hektar – einem Schatz von Spitzenlagen in der einzigartigen Landschaft der Mittelhaardt – erzeugt das Weingut trockene Spitzenrieslinge im Einklang mit der Natur. Seit jeher gilt das Weingut als Vordenker und Wegbereiter von Veränderungen im deutschen Weinbau. www.buerklin-wolf.de


Barbara Wanner | Tel. +49 721 91245-154 | b.wanner@organize.de 
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