Föderaler Verteilungskonflikt darf Zukunft der Gastwelt nicht gefährden!
Denkfabrik appelliert an die Länder, steuerliche Entlastungen am Freitag im Bundesrat zu ermöglichen
Berlin, 17. Dezember 2025 – Vor der entscheidenden Sitzung des Bundesrates an diesem Freitag ruft die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) die Länder dazu auf, die vom Bundestag bereits beschlossene steuerliche Entlastung für Speisen in der Gastronomie voll mitzutragen. Die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe sei weiter angespannt, betont die DZG – insbesondere durch steigende Energiepreise, hohe Lohnkosten und rückläufigen Konsum.
„Die Absenkung auf 7? Prozent ist keine Bevorzugung, sondern eine wirtschaftlich notwendige Maßnahme zur Sicherung von Betrieben und Arbeitsplätzen", erklärt Dirk Iserlohe, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der DZG und CEO der Honestis AG (Dorint Hotels). „Wenn wir verhindern wollen, dass weitere Innenstädte veröden und wertvolle touristische Strukturen verloren gehen, müssen Bund und Länder jetzt gemeinsam Verantwortung übernehmen. Wir appellieren an die Länder, am Freitag den Weg für eine Anpassung freizumachen."
Mit Sorge beobachtet die DZG die Debatte über haushaltstechnische Verteilungsfragen zwischen Bund, Ländern und Kommunen, die die Zustimmung zum Steueränderungsgesetz teilweise in Frage stellen. Der Kölner Unternehmer Iserlohe mahnt: „Wer Entlastungen aus rein fiskalischen Gründen blockiert, riskiert nicht nur Existenzen, sondern auch Folgekosten – etwa durch Leerstand, Sozialausgaben und den Verlust regionaler Attraktivität. Die Länder müssen erkennen, dass eine starke Gastwelt auch in ihrem Interesse liegt. Ein Unterlassen wäre unter dem Strich auch für die Länder und die Kommunen deutlich teurer."
Die DZG schlägt erneut vor, die aktuellen Herausforderungen zum Anlass zu nehmen, einen Standort-Gipfel mit Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden einzuberufen. Ziel: eine gemeinsame Verständigung über verlässliche Rahmenbedingungen, faire Lastenverteilung und Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Gastwelt als beschäftigungsstarke und standortprägende Branche. „Die Gastwelt ist ein entscheidender Stabilitätsfaktor – wirtschaftlich wie gesellschaftlich", ergänzt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG. „Was sie jetzt braucht, ist keine unnötig verlängerte Debatte, sondern ein starkes, gemeinsames Signal von Bund und Ländern. Der Bund hat bereits vorgelegt, jetzt muss am Freitag der zweite Schritt folgen."
Hintergrund:
Gastwelt
Die Gastwelt ist ein vom Fraunhofer IAO und der Denkfabrik im Jahr 2022 neu konzipierter Dienstleistungssektor, der Gastlichkeit und Lebensqualität als gemeinsames Serviceprodukt in den Mittelpunkt stellt. Die Gastwelt ist durch ihre 250.000 mittelständischen Betriebe eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft und mit 6,1 Millionen Mitarbeitenden der drittgrößte Arbeitgeber Deutschlands. Sie setzt sich aus den Gastwelt-Sektoren Beherbergung, Gastronomie, Foodservice, Tourismus und Freizeitwirtschaft zusammen und prägt damit den Alltag von Millionen Menschen. Als Arbeitgeber, Standortfaktor und Innovationsmotor trägt die Gastwelt maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität bei und schafft als #HerzUnsererGesellschaft Orte der Begegnung und des sozialen Miteinanders. Ihre enge Verzahnung mit Handel, Mobilität, Digitalisierung und Infrastruktur macht sie zu einer unverzichtbaren Querschnittsbranche mit Millionen Arbeitsplätzen und hoher Standorttreue.
DZG
Die 2021 gegründete Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) vernetzt auf Bundesebene Politik, Wissenschaft, Verbände und hochkarätige Vertreter aller Wertschöpfungssektoren der Gastwelt (Tourismus, Hospitality, Foodservice & Freizeit). Der interdisziplinäre und überparteiliche Thinktank fokussiert sich inhaltlich auf strategische Zukunftsthemen – wie Arbeitskräftesicherung, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI – und entwickelt praxisnahe Maßnahmen zur effektiveren Krisenbewältigung. Die über 200 Mitgliedsunternehmen und Partner der Spitzenorganisation (wie z.B. die Radeberger Gruppe, Deutsche Bahn, Unilever Food, Motel One, Transgourmet, Metro, Center Parcs, Dorint, Bioland, Dussmann, NordCap, Best Reisen, FlixBus, Booking.com, Gerolsteiner) beschäftigen zusammen über 740.000 Mitarbeitende in allen Regionen Deutschlands. Außerdem engagieren sich über 20 führende Verbände und Organisationen aus allen fünf Gastwelt-Sektoren (wie z.B. die Hoteldirektorenvereinigung Deutschland HDV, der Verband Deutscher Freizeitparks VDFU, der Verband Internet Reisevertrieb VIR, der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen, die Deutsche Barkeeper-Union DBU, die Jeunes Restaurateurs Deutschland JRE, der Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik HKI) in der DZG.
DZG-Ansprechpartner:
Dr. Marcel Klinge
M: 0151 22639939
klinge@zukunft-gastwelt.de
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