Der neue Wehrdienst kommt
Kerken, den 28. August 2025
Kommentar des ehemaligen Zeitoffiziers Hptm d Res Rainer Willing.
Was die Boulevardpresse heute als neue Wehrpflicht preist, daran ist allerdings nichts neu.
Nicht einmal die Enttäuschung über das mangelnde Interesse der jungen Männer, Deutschland zu verteidigen. immerhin ihr eigenes Land, das Land ihrer Väter und Großväter.
Was sich die Koalitionäre da ausgedacht haben ist nichts Anderes als die Angst vor der eigenen Courage, Entscheidungen zu treffen, die allein dem Ziel der Verteidigungsfähigkeit dienen können. Was kann man von einer Bevölkerung erwarten, deren politische Repräsentanten sich bei schmerzhaften Entscheidungen selbst vor Angst in die Hose machen. Kann man auf solche Volksvertreter stolz sein? Wer kann unter solch jammervollen Zuständen noch vorangehen und dem Land einen Ruck geben?
Und dient diese politische Halbherzigkeit dazu der Jugend Mut zu machen sich notfalls an vorderster Front für das eigene Land Deutschland einzusetzen? - Leider nein.
Als ich selbst 1968 zur Bundeswehr eingezogen wurde, hatte es diese unglückliche und völlig überflüssige Diskutiererei um die Notwendigkeit des Wehrdienstes nicht gegeben. Er war notwendig, basta. So wie für Briten, Franzosen, Italiener, Spanier, Belgier, Holländer und alle Bürger der NATO-Länder auch.
Als Putin 2001 in seiner Rede im Deutschen Bundestag eine friedliche Zusammenarbeit anbot, hätte man darauf unbedingt positiv reagieren müssen. Das geschah leider nicht und so wissen wir nicht, ob es Putin ernst gemeint hatte. Ein Versäumnis, welches mich heute in meiner Meinung zu Russland höchst unsicher zurück lässt.
Es war auch ein unglaublich dummer Fehler den Wehrdienst ausgesetzt zu haben ohne sich des Friedenswillen und der Friedensfähigkeit Russlands sicher zu sein. Hier liegt ein zentrales und nicht mehr gut zu manchendes Versagen der Politik Merkel. Man hätte die Situation eines scheinbar grenzenlosen Friedens nutzen können und der nachwachsenden Generation einen allgemeinen Dienst an der Gesellschaft anbieten können: in sozialen Einrichtungen, zivilen Diensten ja auch den Wehrdienst. Hier hätte der Staat Flagge zeigen können und sich und seine Bürger aufwerten können.
Und dass die herzenswarme Mecklenburgerin bei der Annektion der Krim durch Russland noch immer nicht aufwachte, mag wohl der Anfang zu der Entwicklung sein, deren Zeche die Ukraine und wir Alle jetzt zahlen müssen.
Ja wir haben seit dem Fall der Mauer leichtsinnige Fehler gemacht und die Handreichung Gorbatschows nicht aufgenommen. Wir können nur hoffen, dass wir eine zweite Chance erhalten und diese nutzen.
Jetzt gibt es nur Eins: Gegenhalten gegen die Aggression Russlands. Und das mit allen Mitteln.
Und dazu gehört eben auch die Verteidigungsbereitschaft unseres Landes, unserer Jugend und jedes Einzelnen.
Es gilt auch jetzt: packen wir es an! Keine Chance dem Aggressor!
Kommentar von Rainer Willing