Keine positive Perspektive für Just Eat Takeaway & Co
Kerken, den 02.03.2022 - Die meisten Geschäftsmodelle, die sich mit Lieferservices befassen, haben keine gute Langfristperspektive. Der "Corona-Schub" fällt weg und die Dienstleistung muss Kostensteigerungen und höhere Einkaufspreise auf die Kunden abwälzen. Mit weiter steigenden Lebenshaltungskosten wird aber für viele Kunden genau dies immer schwieriger. Der Markt für die Lieferdienste dürfte also enger werden. Da die bisherige Expansion nicht aus dem gewachsenen Geschäft finanziert wurde, sondern mit Investorengeldern im Markt erkauft wurde, bestehen keinerlei finanzielle Reserven, um anstehende Probleme aufzufangen. Ungünstige Perspektiven veranlassen bereits jetzt viele Investoren, sich aus diesem Markt zurück zu ziehen.
Der aktuelle Kurs von Just Eat Takeaway hat sich seit Sep2021 mehr als halbiert. Das Management spricht von Investitionen, die getätigt seien. Tatsächlich aber dürfte es sich um laufende Kosten handeln, insbesondere für den Kauf von Umsätzen.
In dieser Lage ergibt sich für die Gastronomie die Chance, den Kostenaufwand für die Lieferdienste auf dem Verhandlungsweg zu minimieren.
Ich empfehle aber dringend, dass die Restaurants sich zu Liefer-Kooperationen zusammen finden, um den Lieferservice im heimatlichen Umfeld selbst zu organisieren.
Redaktion gastronomie.de, Rainer Willing