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Drucken 21-12-2017 | Marktentwicklung

DIHK-Schlaglicht: Tourismuskonjunktur schwächt sich ab - Stimmung gegenüber dem Vorjahresrekord leicht eingetrübt

(21.12.2017) Das hiesige Gastgewerbe bewertet seine Lage zurückhaltender als Ende 2016; das Touristiksegment entwickelt sich uneinheitlich. Einig sind sich im neuen "Schlaglicht Tourismuskonjunktur" des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) jedoch alle Zweige der Branche: Top-Risiko ist der Fachkräftemangel.Von einem weiteren Ergebnis der Untersuchung, der mehr als 5.000 Antworten zugrunde liegen, berichtete der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks: "'Winter in the city' wird immer beliebter", sagte er der "Saarbrücker Zeitung".

Während die Betriebe in der Alpenregion sowie in den Fluss- und Seenlandschaften skeptisch in die Weihnachtsferien gingen, werde in den Mittelgebirgen und großen Städten deutlich positiver auf die beginnende Wintersaison geblickt.

Insgesamt verzeichne der Deutschlandtourismus nach wie vor gute Übernachtungszahlen, so Dercks weiter. Allerdings sei die Stimmung der Branche nach den Rekordwerten des Vorjahres etwas zurückhaltender: "52 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe bewerten ihre Lage als gut, 8 Prozent als schlecht." Damit gehe der Saldo gegenüber 2016 um vier Punkte zurück. Und: "Auch für den Start in das Jahr 2018 fällt die Bewertung des Gastgewerbes leicht unter das Vorjahresniveau."

Als großes Risiko für die weitere Entwicklung der Unternehmen nannte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer den Fachkräftemangel: "Zwei von drei Betrieben sehen hierin die größten Risiken für ihre Geschäftsentwicklung, über die Hälfte der Firmen können offene Stellen längerfristig nicht besetzen."

Neben einer Mehrbelastung des vorhandenen Personals bewirke dies vor allem Einschränkungen beim Angebot: "Immer häufiger werden der Mittagstisch gestrichen oder zusätzliche Ruhetage eingeführt. Der Fachkräftemangel wird damit zunehmend zur Wachstumsbremse des Deutschlandtourismus."

Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems liegt laut Dercks für fast die Hälfte der Betriebe darin, ihre Regionen attraktiver für das Leben und Arbeiten zu machen. Zu den Faktoren zählten beispielsweise bezahlbarer Wohnraum sowie eine gute Digital- und Verkehrsinfrastruktur. "Das ist vor allem für das Gastgewerbe in den östlichen Bundesländern ein Thema."

Als weitere wichtige Bausteine nannte er Erleichterungen bei der Beschäftigung ausländischer Fachkräfte sowie die Stärkung der Beruflichen Bildung.

DIHK-Pressemeldung v 21.12.2017