Whisky-ein vergleichsweise junges Lebensgefühl
„Weil wir doch am Leben kleben,
muss man abends einen heben.
So ein Virus ist geschockt,
wenn man ihn mit Whisky blockt.
Auch gegorner Rebensaft
einen gesunden Körper schafft.
Auch das Bier in großen Mengen
wird den Virus arg versengen.
Wodka, Rum und Aquavit
halten Herz und Lungen fit.
Calvados und auch der Grappa
helfen Mutti und dem Papa.
Ich will hier nicht für Trunksucht werben
doch nüchtern will ich auch nicht sterben."
Schon bei den ersten beiden Zeilen kommt den älteren Leser:innen das verschmitzte Grinsen eines Heinz Erhardt in den Sinn. Doch er soll es nicht gewesen sein. So die Verwalter seines künstlerischen Nachlasses. Wie auch immer, sich an Heinz Erhardt und seine Verse zu erinnern lohnt immer.
Vom ältesten alkoholischen Getränk, dem etwa 8.000 vor Christus zufällig entdeckten Bier bis zur Destillation von Whisky mussten mehr als 9.000 Jahre vergehen.
Warum?
Weil Bier aus dem Gärungsprozess entsteht. Das ist so ziemlich die einfachste Art ein alkoholisches Getränk herzustellen: man bringe Gerste und Wasser zusammen und warte. Natürlich sind die heutigen Brauprozesse sehr viel komplexer, wenn man Geschmack und Beschaffenheit in konstanter Qualität auf den Markt bringen will.
Um Hochprozentiges zu produzieren sind technisch anspruchsvollere Methoden erforderlich: die Destillation. In einem geschlossenen Behälter findet durch Erhitzen eine Trennung von Stoffen mit unterschiedlichen Siedepunkten statt.
Urkunden weisen 1494 erstmals darauf hin, dass in einem schottischen Benediktinerkloster ein Aquavit destilliert wurde. Damit war es zum ersten Whisky nur noch eine Frage des Testens und Probierens und dazu hatten die Klosterbewohner ja reichlich Zeit und Muse.
Der heutige Whisky-Liebhaber muss weder viele Jahre des Testens und der Innovationen warten, noch tausend Kilometer gen Norden reiten, um einen köstlichen ausgereiften Whisky zu kaufen. Ein gut sortierter Getränkemarkt bietet was das Herz begehrt.
Autor: Carlos Contana