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Drucken 26-02-2024 | Recht & Gesetz

Die Bettelei im digitalen Zeitalter

Kerken, den 26.02.24

Mit der ABO-Bettelei zerstören die vom analogen Zeitalter einnahme-verwöhnten Verlage eines der wichtigsten Vorzüge des Internet: die grenzenlose Informationsbeschaffung.

Freier Zugang zu Informationen ist für die Demokratie lebenswichtig und war eine der wesentlichen Hoffnungen, die man mit dem grenzenlosen Internet verband. So sollte es insbesondere Menschen in abgeschotteten Gesellschaften eher möglich sein, in politischen Fragen objektiver informiert zu werden. 

Die Erwartungen erfüllten sich leider nicht und in vielen Fällen ist sogar das Gegenteil eingetreten.

Wer sich an die Auseinandersetzung der Verlage mit Google erinnert, in denen vom Untergang der Meinungsfreiheit die Rede war, wenn Google für den Content die Verlage nicht entschädige, muss sich heute wundern, zu welch wundersamen Kooperation sich Google mit Springer & Co. zusammengefunden haben: wer heute bei Google ein Suchwort eingibt, gelangt in der Regel nicht mehr auf einen vollständigen Artikel, sondern auf einen angeteaserten Text, der zu einem Abo-Abschluss führt. Dem interessierten Leser werden hier statt Informationen zu erhalten, Zeit und Nerven gestohlen.

Natürlich müssen die Verlage ihre Kosten decken. Sollen sie ja auch: über Werbung. So kann der Leser jederzeit und ohne nachgelagerten Aufwand entscheiden, ob ihm die Information so wichtig ist, dass er die Werbung erträgt.
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Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing