Die Welt auf der Suche nach der Zukunft
Kerken, 27. August 2023
(Ein Kommentar unseres Redakteurs Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing)
Es ist sicher ein Zufall, dass das Treffen der BRICS in Südafrika vergangener Woche zu einem Zeitpunkt stattfand, da die Jugend der Welt ihre Kräfte in antiken Sportarten messen. Davon ließen sich die Menschen der Antike schon vor mehr als zweitausend Jahren begeistern.
Aber es ist auch ein Zufall, der uns nachdenklich macht.
Dank einer rundum gelungenen Organisation in Budapest wird allen Sportlerinnen und Sportlern und Milliarden von Zuschauern eine Weltmeisterschaft der puren Freude in Erinnerung bleiben. Budapest steht damit auch für eine Erfahrung, die man nur im friedlichen und fairen Miteinander erleben kann. Ein Umgang also, der geeignet ist Krieg, Hass, Ausgrenzung und Egoismus zu überwinden.
Keine 500 Km von Budapest entfernt liegt die Grenze zum Kriegsgebiet der Ukraine.
Russlands Präsident Putin hat die Armee Russlands in die Ukraine einmarschieren lassen, um die Ukraine Russland unterzuordnen. Für das barbarische Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung in der Ukraine gab es und gibt es keine Rechtfertigung.
Die BRICS-Staaten, zu denen auch Russland gehört, haben sich aufgemacht die Gestaltung der Machtordnung in der Welt nicht allein dem Westen zu überlassen.
Die USA haben unter Trump der übrigen Welt, insbesondere auch Europa einen gehörigen Schrecken versetzt.
To make America great again ließ er sich Zollschranken, Boykotts und andere Eingriffe in die internationalen Wirtschafts- und Vertragsstrukturen einfallen, von denen er glaubte diese seien für die USA von Vorteil und seine neue Politik sei geeignet die USA wieder stark zu machen. Seine Art Anhängerschaft aufzubauen und im Machtpoker Wahlen auch mit undemokratischen Mitteln gewinnen zu wollen, bleibt in der restlichen Welt nicht ohne Widerstände.
Dass sich jetzt die Länder der BRICS aufmachen, um ein Gegengewicht gegenüber dieser rigorosen Art internationaler Wirtschaftspolitik zu bilden, ist verständlich. Dabei geht es nicht darum eine gemeinsame Organisation oder Führungsstruktur zu schaffen, sondern die Frage der Erweiterung um interessierte Länder zu klären. Es liegt auf der Hand ein politisch-strategisches Gegengewicht zu einer möglichen Boykott- und Sanktionspolitik der USA zu bilden. In diesem Zusammenhang dürfte es um die Schaffung eines Gegengewichts zur Dominanz des US-Dollars im weltweiten Geschäft mit Rohstoffen gehen.
In dieser strategisch kritischen Entwicklungsphase des künftigen Machtgefüges der Welt sieht der UN-Generalsekretär Guterres den sich bildenden Multilateralismus positiv, mahnt aber Reformen der bisherigen Strukturen an:
"Die derzeitigen globalen Strukturen spiegelten die Welt von gestern wider. Sie seien größtenteils nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen worden, so Guterres mit Blick auf internationale Gremien wie den UN-Sicherheitsrat sowie Weltbank und Internationaler Währungsfonds. Viele afrikanische Länder seien damals noch von Kolonialmächten beherrscht worden." (Deutschlandradio vom 24.08.23)
Die folgenden 6 Länder werden voraussichtlich den BRICS beitreten: Argentinien, Äthiopien, Ägypten, Saudi-Arabien, Iran, Vereinigte Arabische Emirate.
Redaktion gastronomie.de