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Drucken 12-11-2023 | Theken-Themen

Boykott, Ausdruck der Hilflosigkeit oder naiven Wunschdenkens

Schluß mit Wunschdenken.
Die EU muss sich endlich an den Realitäten orientieren und nicht an ihren Wünschen.

In Zusammenhang mit den Boykott- und Sanktionsbeschlüssen gegen Russland wurden schon zuviel Fehler gemacht. Wenn man seine emotional getroffenen Entscheidungen nicht zu Ende denkt und die Möglichkeiten Russlands außer Acht läßt, dann sind Maßnahmen gegen Russland nicht nur unwirksam, sie führen sogar zur Stärkung statt zur Schwächung der Position Russlands.

Heute muss man feststellen, dass Russlands Position als Rohstofflieferant in der Welt bedeutender ist, als vor den EU-Maßnahmen. Was aber noch viel bedeutender ist, das ist das Zusammenrücken der BRICS-Staaten. Russland, China und Indien haben im Kräftespiel der Weltmächte hinzugewonnen. Der große Verlierer ist die EU, die aufpassen muss, dass ihre eigenen Interessen nicht unter die Räder kommen.

Und jetzt ist Brüssel dabei einen noch viel größeren Fehler zu machen, indem man der Ukraine Aussichten auf einen EU-Beitritt macht. Und schnell soll er auch noch sein. Die EU und Deutschland mittendrin machen sich damit mitschuldig an einer Ausweitung dieses immer zerstörerischer werdenden Russland-Ukraine-Konflikts

Und das nicht nur in zeitlicher Hinsicht. Noch immer haben die Damen und Herren in Brüssel nicht begriffen, was sich zwischen Russland und der Ukraine im Kern abspielt. Es ist abgrundtiefer Hass. Und unsere Parteinahme zugunsten der Ukraine befeuert dieses Zerwürfnis. Das kann auf Dauer nicht zum Frieden, sondern nur zur Vernichtung vieler weiterer unschuldiger Menschen führen.

Wir sollten unsere Kräfte darauf richten so schnell als möglich in den Verhandlungsmodus zum Frieden zu kommen. Der Beitritt der Ukraine in die EU darf nur Bestandteil einer zukünftigen Friedenslösung mit Russland sein. Das Zeitfenster dafür steht nur begrenzt offen. Es schließt sich spätestens mit der Wahl zum nächsten Präsidenten der USA. 

(Der politische Kommentar von Redakteur Rainer Willing)