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Drucken 22-01-2024 | Theken-Themen

Jetzt reicht's GDL

Die Bahn ist nicht irgendein Dienstleister, sondern ein nationaler Logistiker von herausragender Bedeutung für den Verkehr und für das reibungslose Funktionieren der Wirtschaft sowohl in nationalen, wie in internationalen Rahmen.

Wenn eine mitgliedermäßig kleine Gewerkschaft ihre Beförderungsaufgabe für Millionen Arbeitnehmer und im Güterverkehr für tausende von Unternehmen nach Belieben stilllegen kann, dann ist das keine Nebensache. Und schon garnicht, wenn der Tarifstreit nicht um eine Lohnerhöhung geht, sondern um eine Neuregelung der Arbeitszeit.

Und ob eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn Gegenstand eines Tarifstreits sein kann, ist keineswegs klar. Immerhin war die Arbeitszeitregelung für jeden Arbeitsplatz Gegenstand eines in beiderseitigem Einvernehmen geschlossenen Arbeitsvertrages. Derart wichtige Regelungen fallen nicht ohne Grund in den Verantwortungsbereich der Unternehmensführung, da sie in höchstem Maße ergebnisrelevant sind. Und ich kenne keinen einzigen Fall, in dem eine Gewerkschaft Ergebnisverantwortung für ein Unternehmen übernommen hätte.

Hier ist der Gesetzgeber unverzüglich gefordert, den Gewerkschaften Grenzen zu setzen und nicht zuzusehen, wie ein fehlgeleiteter GDL-Vorsitzender einen immensen Schaden zu Lasten der Allgemeinheit anrichten kann.

Wir müssen in Deutschland im Interesse des gesellschaftlichen Friedens aufpassen, dass wir untereinander nicht noch mehr auseinanderdriften, als bereits geschehen. 

Übrigens: der Milchbauer in meiner Nachbarschaft steht morgens um 4:00 Uhr auf und geht abends um 21:00 Uhr schlafen. Er absolviert sowohl körperlich wie oft auch mental anstrengende 17 Stunden jeden Tag, in der Woche 119 Stunden und 52 Wochen im Jahr. Und wenn er Urlaub machen will, muss er eine Vertretung besorgen und selbst bezahlen.

Kommentar Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing