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Drucken 24-03-2024 | Theken-Themen

Müssen Politiker denn überall ihren Senf dazu geben?

Mehr als 7 Mio Mitglieder sind in 27 Sportverbänden organisiert, die mehr als 24.000 Vereine repräsentieren. Dem Dachverband kommt nicht nur die wichtige gesellschaftliche Aufgabe der Rahmensetzung für Erziehung der Sportjugend zu Fairness und toleranten Umgang miteinander zu, sondern auch eine zu Schule und Familie ergänzende gesundheitliche Erziehung über die sportliche Bewegung selbst.

Die Rede ist vom Deutschen Fussballbund, jene Organisation, die nach dem 2. Weltkrieg eine große Leistung für unser Land dadurch erbracht hat, dass man sich als fairer und friedliebender Partner in die internationalen Wettkämpfe der Weltgemeinschaft eingebracht hat.
Dass Deutschland als eine anerkannt große Sportnation Weltruf genießt, ist ein aussenpolitisch wertvolles Ansehen, zu dem viele Einzelsportler und Sportlerinnen, aber eben auch Sportverbände beigetragen haben.

70 Jahre erfolgreiche Kooperation des DFB mit ADIDAS wird nicht nur wegen einer Differenz von 50 Mio EUR beendet, natürlich spielt auch die Langfristperspektive eine Rolle.

Der Verlust der 3 Streifen ist nur eine Äußerlichkeit, die schnell wieder in Vergessenheit gerät. Und dann bleibt - hoffentlich - eine aus DFB-Sicht erfolgreiche Kooperation, die die vielfältigen Aufgaben des DFB unterstützen wird.

Der DFB ist, wie kaum eine andere Sportorganisation in unserem Land, mitverantwortlich für den Fussball als Breitensport. Und die körperliche Ertüchtigung der Sportjugend im Breitensport ist schon aus Gesundheitsgründen erforderlich, weil der Staat seiner Verantwortung als unterstützender Partner bei der Erziehung, Ernährung und Ertüchtigung der Jugend nicht hinreichend nachkommt.

Wenn es jetzt wieder einige Politiker gibt, die an der Entscheidung des DFB Kritik üben, in der Hoffnung dies könne der Öffentlichkeit gefallen, so mögen sie an ihre Verantwortung als gewählte Volksvertreter erinnert sein. Denn sie stehen in der Mitverantwortung für die Gesundheit der Jugend. Leider werden sie dieser Verantwortung nicht gerecht.
Der Zustand von Schulen und Sportstätten und der latente Mangel an qualifiziert ausgebildeten Lehrern und Lehrerinnen ist ein Zustand, der eines modernen Staates in Europa nicht würdig ist.

Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing