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Drucken 30-03-2024 | Theken-Themen

Wüst gewinnt an Popularität und hängt CDU-Chef Merz in Kanzlerfrage ab

28.03.2024 RP-Online

Düsseldorf: "Wüst gewinnt an Popularität und hängt CDU-Chef Merz in Kanzlerfrage ab"

"Im Herbst will die Union darüber entscheiden, wer im Rennen um die Kanzlerschaft antritt. Ginge es nach der nordrhein-westfälischen Wählerschaft, müsste Merz seinem Parteifreund Wüst das Feld überlassen. " (Zitat RP-Online)

Ja, ist das so?

Nein!

Die Headline von RP-Online ist weder formal, noch inhaltlich korrekt.

Von den Medien muss man erwarten können, dass sie kein Urteil aus einem falschen Augenblickseindruck heraus fällen, sondern das Ganzheitliche im Auge haben.

Bedeutet im Fall Hendrik Wüst, sein Versagen als Verkehrsminister von NRW in der Zeit von Juni 2017 bis Oktober 2021 in eine Bewertung einzubeziehen.

In dieser Zeit hätte Hendrik Wüst als NRW-Verkehrsminister die bekannt marode Rahmetalbrücke (BAB45) einer grundlegenden Sanierung oder einem Abriss und Neubau zuführen müssen. Die Begründung, warum er nichts getan hat, prädestiniert ihn nicht für ein höheres Amt. Nur dem vorzeitigen Versagen seines Vorgängers Laschet hat er es zu verdanken, dass er NRW-Ministerpräsident wurde.

Wie ich finde bereits viel zu große Stiefel für eine unausgereifte Persönlichkeit.

Seine Begründung, warum er in der Causa "Rahmetalbrücke" (auf einer der am meisten befahrenen Autobahn BAB45 in Deutschland) als Verkehrsminister rein garnichts unternommen hat, kommt einer "Bankrotterklärung gleich:

"Während einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses im NRW-Landtag bestritt Wüst am Montag, während seiner Zeit als Verkehrsminister (von Juni 2017 bis Oktober 2021) je detailliert über den Zustand der heute einsturzgefährdeten Brücke informiert worden zu sein. Zwar räumte Wüst ein, dass er während seiner mehr als vierjährigen Zeit als Verkehrsminister an vielen Sitzungen teilgenommen habe, die um die überlastete A45 kreisten. Dabei, so der Jurist Wüst wörtlich, sei es jedoch "nie um eine Problematisierung mit akutem Handlungsbedarf mit Blick auf diese Brücke" gegangen. Die Entscheidung, welches Bauwerk wann saniert oder durch einen Neubau ersetzt werde, träfen allein Ingenieure und Fachbeamte. Zwar könne er als Minister "immer Einfluss nehmen". Aber er habe "nicht tief in die Fachlichkeit eingreifen wollen." (Aus der SZ vom 13. Februar 2023)

Die Brücke musste 2023 wegen Einsturzgefahr gesprengt werden.

Meine Meinung: solche Politiker brauchen wir nicht. Ein Politiker muss in der Lage sein Gefahren abzuwenden. Zuzuwarten, bis etwas passiert ist, dafür brauchen wir auch einen Juristen Hendrik Wüst nicht.

Und schon garnicht als Kanzlerkandidat für die Gesamtverantwortung in Deutschland.

Noch kurz zum Formalismus, dieses journalistischen Kunstwerks der Rheinischen Post:

Zur Headline: Wüst gewinnt an Popularität und hängt CDU-Chef Merz in Kanzlerfrage ab.

Eine Gegenüberstellung Wüst zu Merz hat es bei der Umfrage unter 30 Tageszeitungen in NRW garnicht gegeben. Es ging in der Umfrage um die Zufriedenheit von 1502 Befragten zu den Parteien in NRW.

Abschließend meine Meinung zur Medienarbeit generell: es kann nicht angehen, dass wir uns über russische Trollfabriken ereifern und Wahlbeeinflussung von außen anprangern, wenn wir es zulassen, dass oberflächliches journalistisches Machwerk der eigenen Leserschaft zugemutet wird. Die RP war in meiner Bewertung einmal weit oben gestanden. Dieses Ranking hat sie nun verloren.

Das ist so wie beim Guide Michelin, da sind Köche mal oben gerankt und dann verlieren sie ihre Sterne, weil die Leistung nicht mehr stimmt.

Das sollten sich die Politik und Medien zum Beispiel nehmen.

(Kommentar Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing)