Grüne blamieren sich auf TikTok – Marketingexperte informiert, warum die Partei auf der Plattform ins Fettnäpfchen getreten sind
Autor: Andreas Bäuerlein
Die Social-Media-Plattform TikTok gewinnt im Marketingbereich immer weiter an Bedeutung. Da ist es nicht verwunderlich, wenn auch Politiker den Trend für sich entdecken. So präsentierte sich kürzlich Olaf Scholz mit einem viel diskutierten Video in dem sozialen Netzwerk. Nun zogen die Grünen nach – und zeigten der Öffentlichkeit, dass man auch virtuell ins Fettnäpfchen treten kann.
Kenner der Plattform wissen, wo die Fehler der Altparteien zu suchen sind. Oftmals haben sich deren Werbestrategen nur unzureichend mit der Funktionsweise von TikTok auseinandergesetzt und verstehen weder das Medium noch die Zielgruppe, die sie eigentlich ansprechen möchten. So sind unter anderem direkte Vergleiche mit der Konkurrenz auf der Plattform absolut verpönt und führen dazu, dass ein Video nicht geteilt wird. Die für TikTok niedrigen Aufrufe des Grünen-Posts sprechen Bände und lassen erkennen, dass die Partei nicht verstanden hat, wie ihre Zielgruppe tickt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie ähnliche Fehler vermeiden und welche Parteien das soziale Netzwerk zu nutzen wissen.
Fokus auf den Inhalt richten: Deshalb sind die Grünen auf TikTok gescheitert
Eine essenzielle Anforderung an TikToks ist deren Authentizität. Sicherlich ist der Grünen-Trailer ein professionell produziertes Hochglanzvideo, das durch mitreißende Soundeffekte, perfekte Übergänge und ein stilvolles Design besticht. Doch diese Form der Selbstdarstellung ist für TikTok-User vollkommen uninteressant. Im Gegenteil: Die Nutzer des Netzwerks wünschen sich Menschen zum Anfassen, die durch Originalität und Echtheit überzeugen.
Zusätzlich zur falschen Präsentation fehlt es dem Grünen-Video an neuen Inhalten. Stattdessen spielt die Abgrenzung zur AfD eine große Rolle, ebenso wie der Wunsch, mehr für die Umwelt zu tun. Damit bietet das TikTok allerdings keine Überraschungsmomente, da diese Themen von der Partei bereits seit langer Zeit besetzt werden.
Des Weiteren sollten professionelle Nutzer darauf achten, ihre Schlagzahl zu erhöhen und Videos in ausreichender Menge zu produzieren. Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, ist es empfehlenswert, zwischen zwanzig und dreißig Videos in kurzer Zeit hochzuladen. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass alle Beiträge gleichermaßen erfolgreich sein werden. Die Chance, dass zumindest ein Video viral geht, erhöht sich jedoch mit jedem Post.
Warum kontroverse Videos mehr Aufmerksamkeit erregen
Bevor ein eigener TikTok-Kanal eröffnet wird, sollten Betreiber verstehen, wie die Plattform funktioniert. TikTok ist ein soziales Netzwerk, das heißt, es lebt von der Aktivität seiner Nutzer. Sinnvoll gestaltete TikToks binden daher immer die Community ein und schrecken auch nicht vor kontroversen Inhalten zurück. Auf diese Weise lassen sich Kommentare und Fragen immer wieder aufgreifen und in neue TikToks integrieren. Die Ablehnung der etablierten deutschen Presse, auf die das TikTok-Video von Olaf Scholz gestoßen ist, eignet sich als positives Beispiel für einen gelungenen Start auf der Plattform. Aber auch andere Wege sind möglich: So können ebenso Auszüge aus Plenarreden oder kontroverse Redebeiträge das Interesse von TikTok-Nutzern wecken. Kurz: Es ist für jede Partei etwas dabei und Politiker sollten genügend Substanz vorfinden, um sich wirkungsvoll auf TikTok zu präsentieren.
Über Andreas Bäuerlein:
Andreas Bäuerlein ist Online-Marketer mit langjähriger Erfahrung und der Geschäftsführer von ADS KING. Die Online-Marketing-Agentur unterstützt Dienstleister, Berater und Coaches dabei, ihr Business in der digitalen Welt mit gezielten Online-Marketing-Strategien und dem Einsatz künstlicher Intelligenz zu skalieren. Von der Kundengewinnung im Internet über Verkaufspsychologie, Performance Marketing, Vertriebsautomationen bis hin zu Web Analytics und Reporting bietet ADS KING eine ganzheitliche Herangehensweise. Weitere Informationen unter: https://www.ads-king.de/