Wird 2024 zum Schicksalsjahr für Europa?
Die nächsten Wochen und Monate können so über unser aller Schicksal entscheiden, wie wir es nicht erwartet haben und schon garnicht gewünscht hätten.
Und das könnte sich so ergeben:
1. Trump gewinnt die Wahlen zum US-Präsidenten.
2. Trump wird sich mit Putin über die Aufteilung der Ukraine einig. Demnach soll die Ukraine auf die Krim und den Donbas (Ostukraine) endgültig verzichten. Im Gegenzug wird ein Friedensvertrag geschlossen, der auch den Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft einschließt.
Selenskyj ist zu einem Friedensvertrag zu diesen Bedingungen erst bereit, nachdem ihm Trump die Konsequenzen aufgezeigt hat: keine weitere Unterstützung der Ukraine mit US-Geld und US-Waffen und keine NATO-Mitgliedschaft.
Der Deal Trump-Putin beinhaltet darüberhinaus eine Zusage Trumps zum Verhältnis NATO-Russland, indem die NATO auf weitere Mitgliedschaften ehemaliger GUS-Staaten verzichtet. Beide Parteien beschließen einen Nichtangriffspakt.
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Zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands setzt sich die Erkenntnis durch, dass wir es nicht mit einer vorübergehenden Konjunkturschwäche zu tun haben, sondern mit einer tiefgreifenden Strukturkrise.
Tiefgreifend bedeutet, dass sich unsere Probleme nicht auf eine Krise der Automobilindustrie oder anderer Branchen reduzieren läßt. Wir haben es mit einer Strukturkrise zu tun, die sich seit gut 30 Jahren ausweitet, verhärtet und das gesamte Land erfasst hat.
Man kann es auf einen Nenner bringen: die deutsche Wirtschaft kämpft an allen Fronten und verliert dennoch weiter an Boden.
Wie konnte es soweit kommen?
Wir kommen an einer ehrlichen Standortbestimmung nicht vorbei. Und diese schließt Politik, Unternehmen und auch Konsumenten ein.
Nach 1990 haben wir uns wie betrunken in einer Welt voller Freunde verortet. Das stimmte, soweit es sich um die geschäftlichen Beziehungen der miteinander international handelnden Unternehmen ging. Dabei haben wir uns aber nicht oder nicht ausreichend um die Entwicklung der Beziehungen der Menschen untereinander in ihren unterschiedlichen Gesellschaften gekümmert. Da war viel Luft nach oben, die wir heute leider vermissen.
Unsere politischen Defizite liegen aber auch und leider viel zu sehr im Inneren:
- unzureichende Investitionen im Bildungssektor;
- desolate Verkehrsinfrastruktur;
- viel zu teure Strukturen der Gesundheitssysteme;
- ein Föderalismus, der jegliche Weiterentwicklung und Optimierung der Verwaltungs- und Regierungsstrukturen verhindert;
- mangelhafte öffentliche Vorsorge bei weitgehend fehlendem Risikobewßtsein;
- mangelhafte Digitalisierung und damit verbundener Systemschwächen der Öffentlichen Haushalte;
- Überbetonung einer hemmenden Absicherungsmetalität;
etc etc etc
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Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing