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Drucken 13-04-2025 | Theken-Themen

Weiß der US-Präsident Donald Trump, auf welch gefährlichen Weg er die USA führt?

Ein Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing zur Politik der willkürlichen Handelsbeschränkungen durch die Trump-Administration.

Kerken, den 13. April 2025

US-Präsident Donald Trump will seine Bürger glauben machen, dass er sich für ihre Interessen einsetzt, wenn er auf in die USA importierte Waren erhöhte Zölle aufschlägt.
Als wirtschaftlich denkender Mensch muss man ihm unterstellen, dass er weiß welch immensen Schaden er damit den Handelspartnern der USA zufügt.In Jahrzehnten gewachsene Konditionen und Optimierungen in den Lieferketten werden mit einem Federstrich zunichte gemacht. Alternativen und Möglichkeiten zur Rettung des Exportgeschäftes mit den USA und in Verhandlungen mit den US-Kunden, ob und wie das gemeinsame Geschäft noch gerettet werden kann, müssen evaluiert werden. Handelt es sich nicht um Endprodukte für Verbraucher, sondern um Bauteile für die US-Automobilindustrie zum Beispiel, ist eine Lösung noch viel schwerer in der Kürze der Zeit zu finden. Möglicherweise wird ein deutscher Lieferant für Bauteile komplexer Maschinen die Lieferung einstellen müssen, wenn er keine Verluste einfahren will. Der US-Kunde wird dann nach alternativen Lieferanten suchen müssen oder die Zollbelastunen selbst tragen. Findet er keine kurzfristige Lösung, kann möglicherweise eine ganze Produktion nicht ausgeliefert werden. Ein Schaden auf ganze Lieferketten kann entstehen. Niemand wird aufkommen für Schäden, die durch Politikwillkür entstehen.
Trump erhält Zuspruch von den Gewerkschaften, die seinen Worten glauben, dass er damit die Produktion wieder nach USA holen wird. Er und seine Anhänger übersehen, dass Standortentscheidungen immer langfristige Entscheidungen sind und dazu müßten die Gründe, warum man sich entschieden hatte, die Produktion außerhalb der USA zu verlagern, allesamt wegfallen. Standortentscheidungen sind auch handfeste wirtschaftliche Entscheidungen. Das dürfte der US-Wirtschaft keine neue Erkenntnis sein. Die meisten US-Autofahrer sind auf kleinere wirtschaftlichere Autos aus Japan umgestiegen. Die US-Autobauer hätten sich diesem Markt preiswerter Kleinwagen seit mehr als 50 Jahren zuwenden können. Haben sie aber nicht. Die Gründe liegen auf der Hand.

Es sind im übrigen die gleichen Gründe, warum Europa die Handyfertigung trotz EU-Subventionen an die Asiaten abgeben mußten.

Merke: die Produktion geht dorthin, wo die Produktionskosten am Niedrigsten sind.
Und der US-Präsident hat einen weiteren Grund unfreiwillig geliefert: die Zuverlässigkeit der politischen Rahmenbedingungen.

Allein damit fällt der MAGA-Glauben in sich zusammen, wie ein Kartenhaus.

Deutschland geht mit seinen Produktionsstandorten dorthin, wo Produltionskosten und Absatzchancen gleichermaßen günstig sind. Der weltweite Wettbewerb läßt halt keine andere großzügige Kalkulationen zu.

Trump ist ein Immobilienspekulant, der sich nie mit Produktionsstandorten und ihren Rahmenbedingungen auseinandergesetzt hat. Und wie sich im Krieg Russlands gegen die Ukrainine gezeigt hat scheint er sich mehr für die Rohstoffvorkommen in der Ukraine zu interessieren, als für einen schnellen Frieden zwischen den Kriegsparteien.
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Dies ist die Meinung unseres Redakteurs Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing