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Drucken 04-05-2025 | Theken-Themen

80 Jahre und noch nicht klüger

Kommentar unserer Redaktion zur 18. KW

Das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren wird ganz im Zeichen des unversöhnlichen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine begangen. Russland feiert den "Tag des Sieges" am 9. Mai und die Ukraine gedenkt am 8. Mai der Kriegsopfer. Im Vorfeld der in Moskau geplanten Großveranstaltung hat der Kreml eine 3-tägige Feuerpause angekündigt, die Selenskyj abgelehnt hat. Als Friedensinitiative kann dies ohnehin nicht gewertet werden, da entlang einer über 1000 Km langen Kampfzone eine 100%-ige Einhaltung einer Feuerpause ohnehin nicht möglich ist. Der Kreml will damit offenbar vermeiden, dass die Ukraine zu den Feierlichkeiten auf dem Roten Platz Drohnen einsetzt. Selenskyj hat in diesem Zusammenhang veröffentlicht, dass er vom Besuch in Moskau abrät. Eine gefährliche Eskalation kann daraus erwachsen, von der wir hoffen, dass sie nicht eintreten wird.

Es ist unfassbar, wie schlecht der Mensch aus Fehlern der Vergangenheit lernt. Und wenn es angesichts der vielen Millionen Kriegstoten und Menschen, die von Ost nach West ihre Heimat verloren haben und diese Erfahrungen extrem schmerzhaft waren, dass selbst Ukrainer und Russen, die  gemeinsam gegen die deutsche Wehrmacht kämpften, heute gegeneinander Krieg führen und rücksichtslos zivile Einrichtungen und ihre Einwohner zerstören.

Wer soll das begreifen? Kann es dafür irgendeine Rechtfertigung geben? - Nein, es ist und bleibt unfassbar und es deckt die schlimmsten Verwerfungen auf, zu denen nur Menschen fähig sein können.

Und die Geschichte wird nicht unterscheiden, wer geschossen hat und wer die Befehle gab. Jeder ist schuldig.

Rainer Willing, Redakteur