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Drucken 30-03-2022 | Ernährung und Gesundheit

Vegan vs. Vegan - Ist das etwa nicht BIO? Wie kannst du es wagen!

Kerken, den 30. 03.2022 - Alles muss bio und vegan sein. Menschen, die sich für eine Ernährungsumstellung entscheiden, tun dies aus den verschiedensten Gründen. Ob Gewichtsabnahme, Tierschutz oder aus gesundheitlichen Gründen. Wer sich für eine Umstellung der Ernährung entscheidet und diese auch umsetzt, stößt mitunter auf Probleme und Schwierigkeiten mit dem Umfeld. Gesundheitsmanagerin und vegane Ernährungstrainerin Kerstin Konrad erklärt, wie Sie mit Ihrer Ernährungsumstellung Konflikten und Problemen entgehen können.

Tiere sind schützenswert und es soll noch ein viel größeres Umdenken in der Gesellschaft dahingehend stattfinden. Nicht jeder Mensch kann ein Tierschutzaktivist werden, denn die psychische Belastung leidende Tiere zu sehen, ist für viele Menschen einfach zu hoch. Doch es gibt eine Möglichkeit, sich für den Tierschutz einzusetzen und auf eine vegane Lebensweise umzustellen. Häufig kommt es zu kontroversen Diskussionen und Anfeindungen zwischen Veganern und Menschen, die Fleisch essen. Das gegenseitige Verständnis fehlt hier oft. Doch wie sehr kann ein Moralapostel-Verhalten wirklich bringen? Dogmen sind immer problematisch und schaffen Konflikte. Die eine Seite versucht, die andere Seite zu überzeugen und für das eigene Denken empfänglich zu machen. Doch je mehr sich ein Mensch moralisch in Bedrängnis fühlt, desto stärker ist seine Abwehrhaltung. Menschen folgen am liebsten anderen Menschen, die ein Vorbild darstellen. Oft ist das die beste Möglichkeit, Menschen für die eigenen Ansichten zu begeistern. Verurteilung und Streit dagegen verhärten die Fronten. Das Ergebnis ist meistens negativ. Im Alltag darauf zu achten, vegane Produkte zu kaufen ist eine gute Sache, Perfektionismus oder gar Ernährungswahn wird jedoch für die meisten Menschen eines Tages zur psychischen Belastung. So weit sollte es in keinem Fall kommen. Extreme sind in keinem Fall gut, denn so verhärten sich das Denken und die Einstellung. Konflikte sind dabei meist vorprogrammiert.

Vegane Lebensweise im Fokus

Meist haftet Veganern kein positives Image an. Sie würden ohne Freude sein und das Leben nicht genießen können. Dieses Image kommt nicht von ungefähr, da Perfektionismus und eine zu harte Strenge sich selbst gegenüber sich tatsächlich negativ auf die Lebensqualität auswirken kann. Veganismus wird oft als ungesund bezeichnet und mit Mangelernährung gleichgesetzt. Doch das müsste nicht sein. Mit einer wohldosierten Einstellung lebt es sich einfach leichter. „Gesundheitsfanatiker" hört man auch des Öfteren. Die unqualifizierte Meinung der Masse hat jedoch meist sehr wenig mit der Realität zu tun. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen verstehen, dass eine vegane Lebensweise mit einem glücklichen und zufriedenen Leben zu vereinbaren ist.

Auch die Kommunikation von Veganern untereinander vor allem in den sozialen Medien darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Der Druck, ja keinen Fehler zu machen, ist oftmals hoch. Jedes einzelne Produkt, das gekauft wird, müsste demnach zu 100 % hinterfragt werden, was sich im Alltag kaum umsetzen lässt. Gerade in der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie muss man schon fast ein Experte sein, um jedes einzelne Produkt dementsprechend auswählen zu können. Eine entspannte Sichtweise ist hier in jedem Fall angebracht.

Tipps für einen harmonischen Umgang mit Andersdenkenden

„Seien Sie die Veränderung in der Welt, die Sie sehen wollen." Sobald dieser Spruch in die Tat umgesetzt wird, verändert sich auch die Welt um einen herum. Bevor andere Menschen kritisiert werden, kann geprüft werden, was sich im eigenen Leben noch verbessern lässt. Wer selbst urteils- und wertfrei lebt, ist meist zufriedener mit sich selbst. Für jede kleine Verbesserung und Veränderung sollten Menschen dankbar sein. Jeder Weg beginnt mit kleinen Schritten. Es heißt: Geduld ist eine Tugend. Mehr Geduld mit sich selbst und mit anderen zu haben, trägt dazu bei, dass Differenzen konfliktfreier bewältigt werden können. Es darf Ihnen gut gehen und Sie dürfen glücklich sein, auch wenn Tiere tagtäglich leiden müssen. Als Veganer kann man das Klischee vom Vegan-Dogmatiker widerlegen, indem man seine Einstellung und Überzeugung aus der Ich-Perspektive deutlich macht und starke Gründe für die Entscheidung vegan zu leben hat.

Fazit

Veränderungen können meist nicht von heute auf morgen erfolgen. Es gibt viele Menschen, die sich mit Veränderungen schwertun, anderen wiederum fällt es leichter. Der gemeinsame Dialog sollte immer im Vordergrund stehen und das gegenseitige Verständnis stärker sein als der Wunsch, andere in Bedrängnis zu bringen und ohne Rücksicht überzeugen zu wollen. Gesundheitsmanagerin und vegane Ernährungstrainerin Kerstin Konrad ist davon überzeugt, dass das gegenseitige Verständnis und die lebendige Diskussion immer erhalten bleiben sollen. Solange Menschen miteinander im Gespräch sind, gibt es immer die Hoffnung auf eine positive Veränderung, von der im Endeffekt alle profitieren können.

Expertenvita
Kerstin Konrad ist studierte Gesundheitsmanagerin und vegane Ernährungstrainerin in Ausbildung. Durch ihre tägliche Arbeit sowohl in Einzelberatungen als auch als Fachberaterin im Reformladen hat sie es sich zum Ziel gemacht für ihre Kunden die passende Ernährungsform zu finden, um wieder mit Genuss eine neue Esskultur zu entwickeln und zu leben. Aus persönlicher Erfahrung heraus, weiß sie wie kontrovers das Thema des Veganismus und die Kommunikation zwischen verschiedenen Esskulturen sein kann. Sie bietet seit 2021 Online Einzelberatungen an, wie man seine Ernährung in 3 Monaten problemfrei umstellen und in Frieden kommunizieren kann.