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Drucken 27-08-2023 | Theken-Themen

Der Milliardendiebstahl in der PKV

Ein Milliardendiebstahl zu Lasten der Vollversicherten in der Privaten Krankenversicherung (PKV) der DKV AG.


Lassen wir Zahlen sprechen. Dabei handelt es sich um Zahlen der Jahresberichte/Bilanzen der DKV AG von 2012 bis 2022.

Die Entwicklung der Belastungen der Vollversicherten durch kontinuierliche und außergewöhnliche Beitragserhöhungen bei gleichbleibend hohen Kapitalerträgen:

Die Krankheitskosten-Vollversicherung war einmal das Kerngeschäft der DKV AG und das sozial-politische Anliegen des Gesetzgebers als Alternative bzw Ergänzung zur gesetzlichen KV.
2011 hatte die DKV AG noch 899.900 Vollversicherte. Das waren schon 11.100 weniger als 2010. Ende 2022 betrug die Zahl der Vollversicherten nur noch 695.974. In 11 Jahren kumulieren sich die Abgänge auf insgesamt 215.026 Vollversicherte. Es ist nicht ein einziges Jahr, in dem sich der Abgang an Vollversicherten stabilisierte.
Trotz dieser negativen Entwicklung wurden Mehrausgaben bei den Krankheitskosten und ein jährlich gleichbleibend hoher Gewinn aus dem Versicherungsgeschäft von immer weniger Vollversicherten erwirtschaftet. Auch die versicherungstechnischen Alterungsrückstellungen, die eigentlich zur Beitragsstabilisierung im Alter beitragen sollten, wurden allein über kontinuierliche Beitragssteigerungen von den Vollversicherten erwirtschaftet.

Im gleichen Zeitraum stieg das Kapital-Anlagevermögen um durchschnittlich 1,3 Mrd EUR jährlich von 31.182 Mio EUR  auf 46.560 per Ende 2021.
Dazu paßt die Presseinformation vom 10.Mai 2012 zum Geschäftsjahr 2011 der DKV AG: "Die Beitragseinnahmen der DKV stiegen 2011 um 3,1% auf 4,9 Mrd Euro - im Vorjahr waren es 4,8 Mrd Euro. ...Die DKV-Versicherten sorgen mit Alterungsrückstellungen für die Zukunft vor. Die Alterungsrückstellungen stiegen um 1,68 Mrd Euro auf 28,15 Mrd Euro. Mit diesem Geld finanzieren die DKV-Versicherten die steigenden Krankheitskosten im Alter."

Dazu gibt es in der Literatur eine idealtypische Kurvendarstellung, die anschaulich zeigt, wie die Beitragsbelastung im Zeitablauf in etwa gleich bleibt, weil in jungen Jahren die Beiträge im Verhältnis zu den Krankheitskosten höher sind und im Alter niedriger, sodass sich eine in etwa gleichbleibende Belastung der Vollversicherten ergibt,


Dieses Prinzip hat die DKV AG unter dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Clemens Muth im Interesse der ERGO bzw MunichRe AG auf den Kopf gestellt.

Tatsächlich handelt es sich bei der DKV AG um ein Geschäftsmodell, das die geplante und vorsätzliche Bereicherung der Versicherungsgesellschaft zu Lasten der Vollversicherten zum Gegenstand hat. 

Ich habe die Politik auf diese Entwicklung vor etwa 10 Wochen aufmerksam gemacht. Den Finanzminister als das für die BaFin zuständige Aufsichtsorgan und den Gesundheitsminister als indirekt Betroffener des Kaufkraftentzugs zu Lasten des Gesundheitssystems.

Da ich bis heute keinerlei Reaktion aus der Politik erfahren habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Strafanzeige gegen die DKV AG zu stellen.
Das wird meine Festtagsbeschäftigung sein.

Ich halte Sie auf dem Laufenden.

Redakteur Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing