Konjunktur
Einzelhandelsumsätze 2023 auf Talfahrt
Der Einzelhandel in Deutschland hat nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2023 real (preisbereinigt) 3,1 % weniger Umsatz und nominal (nicht preisbereinigt) 2,4 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Jahr 2022. Im Vergleich zu 2021, als der bisher höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt wurde, sank der reale Jahresumsatz 2023 voraussichtlich um 3,8 %. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatte der deutsche Einzelhandel, unter anderem getragen durch den Internet- und Versandhandel, einen hohen realen Umsatzzuwachs von 4,8 % erzielt, 2021 war der Umsatz nochmals um real 0,6 % gestiegen. Im Gegensatz hierzu war die reale Umsatzentwicklung 2022 und 2023 aufgrund der hohen Preissteigerungen rückläufig. Damit lagen die realen Umsätze im Jahr 2023 noch 1,6 % über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.
(Destatis)
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Wenn man berücksichtigt, dass in 2022 1,46 Mio Menschen mehr nach Deutschland zugezogen als fortgezogen sind, bekommen die Zahlen zum Umsatz ein deutlich höheres Gewicht.
Anm. Redaktion gastronomie.de
Im Dezember wieder mehr Arbeitslose
Die Zahl der Arbeitlosen steigt im Dezember 2023 um 31.000 auf 2,703 Mio.
Nach unserer Einschätzung wird sich an dieser negativen Tendenz vorläufig auch wenig ändern. Ursächlich dafür sind im Wesentlichen die desolate Lage im Wohnungsbau und im Dienstleistungssektor. Sehr hohe Lohnzuwächse werden die Bereitschaft der Arbeitgeber zu Neueinstellung nicht gerade befördern.
Redaktion gastronomie.de
GfK-Konsumklimaindex leicht verbessert
Zum 2. Mal in Folge steigt der Konsumklimaindex der GfK-Konsumforscher für Januar von -27,6 auf -25,1. Gerechnet wurde mit einer Verbesserung auf nur -27,0.
Das absolute Tief lag im Sep2022 bei -42,8
ifo-Geschäftsklimaindex bestätigt schwachen Ausblick 2024
Kerken, den 18.12.2023
Der ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember fällt mit 86,4 um 0,8 Indexpunkte zum Vormonat von 87,2 erneut schwächer aus. Damit wurde auch die Schätzung der Experten von 87,8 deutlich verfehlt.
Dies bestätigt unseren Kommentar zum aktuellen EMI vom 15.12.
Die Aussage von Finanzminister Lindner, dass Deutschland kein Einnahmeproblem habe, könnte sich als weitere Fehleinschätzung für 2024 erweisen. Da wir es mit einem strukturellen Problem zu tun haben, bedarf es der Korrekturen bei den Rahmenbedingungen für Handel und Industrie. Die aber stehen nicht auf der Agenda der politisch Verantwortlichen, weder von der Regierung, noch von der Opposition.
(Kommentar Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing)
EMI im Dezember zwischen Hoffen und Bangen. Ein pessimistischer Ausblick.
Kerken, den 15. Dezember 2023
Der Einkaufsmanagerindex beschließt das Jahr 2023 mit viel Pessimismus im Gepäck.
Während der Einkaufsmanagerindex (EMI) für das Verarbeitende Gewerbe in ganz kleinen Schritten mit 43,1 gegenüber dem Vormonat (42,6) nach oben weist, ist beim EMI für Dienstleistungen noch keine positive Entwicklung festzustellen. Mit 48,4 verfehlt der EMI für Dienstleistungen nicht nur das Vormonatsergebnis von 49,6, sondern auch die Erwartung der Volkswirte, die mit 49,8 zu optimistisch waren.
Wenn man die konjunkturelle Entwicklung unserer Handelspartner in der Welt zur Kenntnis nimmt, dann müssen wir uns selbstkritisch fragen, was bei uns schief läuft. Und da kommen einige Dinge zusammen, die allesamt auf gravierende Fehler auf der politischen Ebene hinweisen. Das aktuelle Haushaltsdebakel ist nur einer von vielen weiteren Hinweisen, die zur Rückbesinnung und Umkehr mahnen. mehr
Keine Leitzinsänderung in USA und ihre Folgen bei uns
Kerken, den 14. Dezember 2023 - der politische Kommentar-
Niemand hat mit einer Änderung des US-Leitzinses gerechnet. Doch manche Marktteilnehmer erwarten bereits erste Leitzinssenkungen. Fed-Chef Jerome Powell wirkt solchen Spekulationen verbal entgegen. Man hat den Eindruck, dass sich die US-Fed in der Rolle des Unberechenbaren wohl fühlt. Und in der Tat haben zumindest die Börsianer gestern Abend gejubelt und die Aktien- und Anleihekurse nach oben getrieben, als bekannt wurde, dass die US-Fed die Erwartung der Märkte dieses Mal nicht enttäuscht. mehr
Inflation differenziert betrachtet...
Inflationsrate im November 2023 bei +3,2 %
Diese Meldung des Statistischen Bundesamtes muss man genau lesen. Denn aus Sicht der Normalverbraucher ist sie deutlich höher. Die Nahrungsmittelpreise sind nämlich um 5,5% gestiegen.
Dagegen sind die Energiepreise um 4,5 % gefallen. mehr
Heftig geirrt. Und das dürfte nicht Alles sein
Kerken, den 28.09.2023
dpa verkündet heute eine starke Korrektur der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute zur Wachstumsprognose 2023.
Waren im Frühjahrsgutachten noch von einem Wachstum von 0,3% die Rede, lautet die aktuelle Einschätzung für das deutsche BIP minus 0,6%. Eine Korrektur also um 0,9%.
Ein ganzer Strauss an Negativfaktoren sind hierfür ursächlich: die Folgen der Corona-Pandemie waren noch längst nicht überwunden, da traf der Krieg Russlands gegen die Ukraine durch Verteuerung der Rohstoffe, vor allem aber von Gas, Öl und Strom Wirtschaft und Verbraucher. Zu allem Überfluss tragen die US-Notenbank FED und die EZB durch unerwartet starke Leitzinserhöhungen in kurzer Folge zu einer unverantwortlichen Verschärfung der Lage in Europa bei. Deutschland ist davon deshalb besonders hart getroffen, weil wir aufgrund des Flüchtlingsstroms in Wohnraum und Verkehrsinfrastruktur investieren müßten. Stattdessen liegt die Bautätigkeit fast am Boden.
Dass sich das Wachstum in 2024 wieder in eine positiv Richtung dreht, erwarten zwar die Wirtschaftsinstitute mit einem Plus von 1,3%.
Das klingt jedoch eher wie lautes Singen im finsteren Walde.
(Kommentar Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing)
Wie die westlichen Zentralbanken Verbraucher und Staat ruinieren
Jerome Powell, mächtiger Chef der USFed, handelt so, wie er das einmal gelernt hat. Wenn die Preise steigen, müsse man das Geld verteuern. Dann investieren die Unternehmen weniger, Angebot und Nachfrage gehen zurück und die Preise sinken wieder.
Wenn wir die Nachkriegszeit in Europa mit volkswirtschaftlichen Augen betrachten, dann haben wir in den 50er und 60er Jahren auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges einen durch kluge politische Rahmenbedingungen stimulierten Neuaufbau im Westen gesehen. Die Deutsche Bundesbank achtete darauf, dass die Verbraucher in neuer Konsum-Euphorie nicht übertreiben. mehr
Inflation stagniert auf hohem Niveau
Mit 6,1% liegt die Inflation im August zwar im Rahmen der Erwartung, angesichts der auf die Verbraucher zukommenden Belastungen u.a. aus der Finanzierung der klima-orientierten Energiepolitik, des ungehinderten Zuzugs von Wirtschafts- und Kriegsflüchtlingen und der Stagnation bis rückläufigen Beschäftigung der Wirtschaft, sehen die Perspektiven nicht gut aus. Die Inflation wird im August nach wie vor durch zu hohe Nahrungsmittel- und Energiepreise (lt Destatis 9,0% und 8,3%) angetrieben.
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